DAS PLAKAT


Wien, April 1928.

Über den rechteckigen Platz in mitten des Textilviertels eilte in den frühen Stunden des kühlen Samstagmorgens ein Abbild der Bezirksgesellschaft. In Zweireiher gekleidete Hofräte waren auf dem Weg zur Abholung neuer Anzüge und zwischen den besser gekleideten Personen wirbelten aufgeregt die Zeitungsjungen mit den Neuigkeiten des Tages. Im Wirbel der Erledigungen interessierte sich niemand für die leuchtende Schrift am Rande des Platzes. Nur hin und wieder blieb eine Person vor der Säule überrascht stehen, betrachtet den Aufruf und ging dann, meist kopfschüttelnd, wieder ihres Weges. Aus den großen, hellen Fenster der Schneiderei Rosenthal blickte Greta über die Köpfe der Passanten auf das Plakat. Erst kürzlich hatte sie die ländlichen Straßen ihrer Kindheit verlassen und sich dazu entschieden den Beruf der Schneiderin zu erlernen. Zu einer Anstellung in einem der besten Geschäfte der Stadt, der Schneiderei Rosenthal, hatte ihr ihre unerschrockene Hartnäckigkeit verholfen, mit der sie schon in ihren Jugendjahren aus Wünschen Realität werden ließ.

An diesem Morgen suchte Greta die letzten Knöpfe für den Anzug des Verlegers Mascha zusammen. Der Zweiteiler sollte am folgenden Montag zur Abholung bereitliegen. Die Knöpfe mussten also rasch an den Stoff gebracht werden. Als Greta durch die hohen, zugestopften Regale lief, dachte sie jedoch unentwegt an den letzten Abend zurück. Seit kurzem begleitete sie eine kleine Gruppe von Freunden in das Lokal auf der Josefstädter Straße. Sie diskutierten, stahlen sich ein ums andere Mal das Wort, und verabschiedeten sich erst mit einer freundschaftlichen Umarmung, als das letzte Argument sein Ziel verfehlt hatte und die Müdigkeit in ihre Glieder kroch. Zum ersten Mal hatte Greta, in diesem Drang zur Veränderung, das Gefühl verspürt zu sich selbst gefunden zu haben.

Die positive Energie des Abends berührte sie so tief, dass ihr Lächeln bis zu diesem Morgen nicht verschwunden war. Frau Rosenthal riss sie aus ihren Gedanken: „Greta, was sollen wir mit roten Knöpfen? Grau hat sich der Herr Verlegers gewünscht.“ Die Schneiderin war eine resolute Frau, die sich in der guten Gesellschaft der Stadt zu bewegen wusste und so über die Jahre zu einem Namen gekommen war, der über die Landesgrenzen hinaus bekannt war. „Und bist du mit dem Färben des Innenfutters fertig?“, fragte Frau Rosenthal. „Ja, es hängt hinten in der Kammer zum Trocknen auf“, sagte Greta. Das Färben der Stoffe gehörte zu ihren liebsten Beschäftigungen, denn wenn Greta mit den Nuancen der Farbpalette spielte, empfand sie es, als würde sie ihre eigene persönliche Note auf den feinen Gewändern der Stadt hinterlassen. Sie stellte sich dann vor, wie ihr Lieblingsblau auf den Kleidern der Damen über die Bälle der Stadt schwebte und die Komplimente der anwesenden Gesellschaft einfing.

Als Greta zurück in den Verkaufsraum gehen wollte, hörte sie durch die halboffene Tür ein wildes Stimmengewirr. Frau Rosenthal schien wieder einmal in ein Gespräch mit Magister Seitz verwickelt. „Aber diese abscheulichen Worte stören doch den Frieden unseres Bezirks?“, rief er. „Was ist denn passiert, Herr Magister?“, fragte Frau Rosenthal, die den Herrn selten so erregt erlebt hatte. „Schauen Sie, an der Säule vor dem Geschäft des Herrn Kochatzky. In der letzten Nacht wurde ein Plakat dort angebracht. Unangemeldet, vermute ich! Denn die Herr Kollegen, die so etwas genehmigen würden, möchte ich erstmal einmal sehen“, echauffierte sich Herr Seitz, “es beschämt und erzürnt mich gleichermaßen, so etwas zu sehen. Es mag ja sein, dass es in dieser Stadt eine Anzahl an Entwicklungen und Schandtaten gibt, die man bemängeln sollte. Doch dieser Unfug ist davon meilenweit entfernt.“

Frau Rosenthal spähte durch die Auslage und versuchte sich ein Bild der sichtlich erregenden Lage zu machen. Doch ihre Aufregung hielt sich in Grenzen. Sicherlich, der Ausruf der über den Köpfen der Passanten schwebte, war ein Affront für einen gestandenen Ministerialbeamten, der seine besten Jahre in den goldenen Zeiten des kaiserlichen Reiches verbracht hatte. Doch Frau Rosenthal empfand eine gewisse Sympathie für das Plakat. Greta lauschte aus dem Hinterzimmer gespannt der Unterhaltung. Auch sie wusste, dass der Aufruf zu dieser Zeit einer Revolte gleichkam.

Die Stadt blühte, Wohnungen für die ganze Bevölkerung schossen wie Pilze aus dem Boden und auch Greta genoss es in ihren freien Stunden in die Bäder der Stadt entfliehen zu können. Dennoch, mochte das Wasser in den blauen Becken auch noch so erfrischend sein, ihr, wie so vielen anderen, fehlte es an etwas. Und dieser Aufruf schien dieses „etwas“, das Gefühl der Zeit so wunderbar in Worte zu fassen. Es keimte eine Hoffnung nach Freiheit und Veränderung auf. Greta wusste allerdings auch, dass der Ministerialbeamte Recht hatte: Die Zeit des Plakates war begrenzt.

Als Greta schon dabei war die Glöckchen am Türrahmen zu befestigen und das Schild mit der Aufschrift „Geöffnet“ umzudrehen, kam Frau Rosenthal mit schnellen Schritten aus dem Hinterzimmer. „Ich habe eben erfahren, dass die Seiden-Lieferung bei Herr Kochatzky eingetroffen ist. Wärest du so nett und holst diese ab. Dann können wir danach schließen.“ Greta seufzte leise. Natürlich wäre sie so nett. Auch wenn sie schon, in der kurzen Zeit ihrer Ausbildung, eine handfeste Abneigung gegen den Herrn entwickelte hatte. Herr Kochatzky war ein Rüpel in Statur und Umgang. Ruppig und ungestüm, wie es seine Art war, war er nie um einen – wie er sagte – „Schmäh“ verlegen, welcher sich durch die selbe feine Grazilität auszeichnete, mit der er sich durch die stoffbepackten Regale seines Geschäfts bewegte. Leicht verstimmt schnappte sich Greta ihren Mantel. Doch die Aussicht auf den freien Sonntag und das Essen ihrer Mutter am nächsten Mittag machten den letzten Weg des Tages erträglich.

Greta rannte durch die leere Halle des Nordbahnhofs. Sie hatte verschlafen und war nun auf letzten Metern drauf und dran ihren Zug zu verpassen. Am Abend hatte sie die Zeit aus den Augen verloren hatte. Ihre Freunde hatten sie überrascht und auf eine Tanzveranstaltung entführt. Die Stunden der Nacht waren vorbeigeflogen, doch auch hier kamen sie in der Runde auf die Neuigkeiten vom Rudolfsplatz zu sprechen. Das scheinbare Desinteresse am Morgen schien zu trügen, denn die Worte hatten sich in Windeseile über die ganze Stadt verbreitet. In der Gruppe verbreitete sich eine Euphorie, bei dem Gedanken wie mit dieser Botschaft „dem unerträglichen Mief endlich ein Ende bereitet wurde.“

Gretas Schritte hallten von der Decke zurück. Der Sprint durch die Bahnhofshalle hatte sie auf den Boden der Realität zurückgeholt. Im letzten Moment erreichte sie den Zug und landete mit einem beherzten Sprung in der offenen Tür. Der Schaffner, der sie bei ihrer Verfolgungsjagd beobachtet hatte schaute sie belustigt an. „Willkommen an Bord junge Dame!“, sagte er. Greta starrte ihn einen Moment lang an, nickte und ging, während vor dem Fenster die zartgrünen Bäume des Praters vorbeizogen, zu einem der freien Plätze im hinteren Teil des Wagens.

„Erzähl doch mal, ist Frau Rosenthal zufrieden mit deiner Arbeit?“, fragte Gretas Mutter, als sie den warmen, duftenden Kuchen vor ihr abstellte und sich auf der Bank unter dem Apfelbaum niederließ. Nach der getanen Gartenarbeit am Morgen saßen sie am Holztisch im hinteren Teil des Gartens und genossen den Blick in die blühende Krone über ihnen. „Sie ist zufrieden, denke ich. Sie redet wenig darüber“, sagte Greta. „Kein Lob? Kein Tadel?“, harkte ihre Mutter nach. Im Gegensatz zu ihrem Mann trug sie ihre Herzlichkeit immer offen nach außen. Die reservierte Art von Frau Rosenthal irritierte sie immer wieder. „Wir kommen gut mit einander aus. Sie vertraut mir viele Aufgaben an und hat noch nie ein schlechtes Wort über mich verloren“, erklärte Greta ihre Situation. „Sie möchte, dass ich nicht einfach aufgebe und die Aufgaben verantwortungsbewusst erfülle.“

Greta blickte zu ihrem Vater hinüber. Sie war verwundert, dass er schon während des gesamten Vormittags so wortkarg war. Tief versunken in der Sonntagsausgabe der Lokalzeitung, hatte er es sich im Liegestuhl bequem gemacht und gab nur hin und wieder ein Räuspern oder missbilligendes Lächeln von sich. Für einen Moment blieb Gretas Blick auf der Rückseite der Zeitung hängen. Ihr Herz machte einen Sprung. Wie konnte das sein? Das Plakat, welches am vorherigen Tag so allgegenwärtig war, blitzte ihr nun auch hier entgegen. Die unerhörte Neuigkeit beschäftigte offensichtlich nicht nur die Wiener. Greta wurde unruhig. Sie hatte nach der letzten Nacht wenig Gedanken an die Zeilen verschwendet. Und nun mussten sie hier in dieser sonnigen Idylle wieder auftauchen. „Weißt du mehr darüber?“, fragte sie ihr Vater. Greta zögerte. Sie hatte scheinbar etwas zu Lange auf das Bild geschaut. „Also … nein. Im Viertel wurde viel darüber geredet, einige Kunden waren sehr erzürnt,“ antwortete Greta, „aber, nun ja, ich hatte das Gefühl, dass sich recht wenige Leute überhaupt dafür interessierten.“ Die Antwort schien ihren Vater nicht zufriedenzustellen. Er faltete die Zeitung sauber zusammen, legte sie auf dem kleinen Tisch neben der Teekanne ab, setzte sich auf und schaute ihr tief in die Augen.

„Weißt du,“ begann ihr Vater, „als ich in deinem Alter war, gab es in meinem Umfeld viele Menschen, die mit allem der damaligen Zeit unzufrieden waren und ständig eine Veränderung suchten. Sie wollten alles umstürzen, den Kaiser vom Thron drängen, die Ministerien einreißen. Sie waren unzufrieden – und die meisten wussten nicht einmal warum.“ Greta war irritiert. Ihr Vater erzählte so gut wie nie etwas von früher, von seiner Jugend. „In meinen Augen irrten sie sich. Uns ging es doch gut, wir hatten alles was wir brauchten und waren glückliche Kinder,“ fuhr ihr Vater fort. „Sie begannen sich zusammen zu finden, Gruppen zu organisieren und immer öfter davon zu sprechen, dass es nicht reicht zu diskutieren und Flugblätter zu verteilen. Ja, sie wollten mehr.“

Gretas Beine begannen zu zittern wie jedes Mal in einer Auseinandersetzung mit ihrem Vater. Dieses Mal musste sie ihm ins Wort fallen: „Aber vielleicht sahen sie etwas, das verändert werden musste. Etwas, das schon längst überfällig war.“ „Sie begannen vom Kampf zu reden,“ sagte ihr Vater ohne auf ihre Worte einzugehen, „von der Revolution und, das schockierte mich am meisten, vom Krieg der unausweichlich bevorstand. Und ich? Ich wusste es nicht besser.“ Einen Moment herrschte Stille am Tisch. Nur der leichte Frühlingswind, der durch die pannonische Ebene wehte, rauschte durch die Blätter des Apfelbaumes. Greta kam ein Gedanke, worauf ihr Vater anspielen wollte mit seiner Geschichte. „Du möchtest also sagen, dass die Aufregung um dieses Plakat nur der Anfang ist und darauf die Tumulte folgen, die uns alle in einen großen Krieg ziehen.“

Sie musste lachen, ihr Vater war kein Mann der Übertreibung, doch nach diesem Vergleich war sie sich da nicht mehr so sicher. „Alles beginnt im Kleinen,“ platzte es aus ihm heraus und eine Härte zog sich über sein Gesicht, „und diese Aussagen – sie lassen mich erschaudern. Es ist wie damals, ja gewiss der Ton ist ein anderer, aber sie wünschen sich doch wieder den Umbruch. Nein, was sage ich, den Ausbruch aus einer Welt, die ihnen so viel Gutes gibt, das wünschen sie sich.“ Greta wurde unruhig. „Vielleicht ist es ja gerade das, die Vorstellung anderer, dass sie glücklich sein müssen. Doch niemand fragt jemals, ob sie dies wirklich sind.“ „Nein“, sagte ihr Vater. „sie wissen nicht was sie tun. Sie wollen eine Gesellschaft verändern, doch diese stellt sich ihnen entgegen. Und sie lehnt es zu recht ab solche abstrusen Gedanken auch nur zu denken.“

Greta konnte nicht mehr an sich halten. „Vater, du magst auf dem Amt die Welt vielleicht jeden Tag in den Händen halten. Ein Paket nach München verschicken, ein Telegramm nach London. Doch die Gedanken dieser Welt, die Geschichten, die sich hinter dem Papier verbergen, die bleiben dir verschlossen.“ All die Gedanken, die Anspannung der letzten Tage, die Enge, die sie verspürte hatte; mit einem Mal flogen alle diese Gefühle aus ihr heraus. Aber noch im selben Augenblick merkte Greta, dass sie mit diesem Satz zu weit gegangen war. Ihre Mutter schaute sie entsetzt an, ihr Vater zeigte keine Regung. Er saß wie versteinert im roten Stuhl, in dem sich Greta früher so oft in den Formen der Wolken verloren hatte. Dann stand er auf und ging langsam zurück zum Haus.

Die Glocke an Gretas Zimmer riss sie aus dem Schlaf. Wie an jedem Morgen wurde sie vom Zimmermädchen der Familie Rosenthal geweckt. Sie wusch sich in der kleinen Schüssel, die in einer Ecke des Zimmers stand, mit dem eisigen Wasser und legte ihr Gewand für den Tag an. Nach der Aufregung im Garten ihrer Eltern hatte sie das Haus sofort verlassen. Auf dem Weg durch die Felder im Osten von Wien, durchfuhr sie ein Gefühl der Traurigkeit und Leere. Zum ersten Mal, fuhr sie nicht mit einem Lächeln in die prunkvoll verzierte Halle des Nordbahnhofes ein und freute sich auch nicht auf den Geruch der Straßen, der ihr im ersten Bezirk entgegenkam. Sie nahm einen kleinen Umweg und überquerte den leeren Rudolfsplatz. Es überraschte Greta nicht, die gereinigte Säule vor sich zu sehen, als sie um die Ecke bog. Herr Seitz hatte natürlich recht gehabt. Das Ministerium war der Botschaft mit aller Härte zu Leibe gerückt. Auf der spiegelglatten Oberfläche schimmerten nun nur die schweren Wolken, die sich vor die letzte Sonne des Tages schoben.

Der Anzug des Verlegers Ottokar Mascha lag an diesem Montagmorgen bereits fertig zur Abholung bereit, als Greta das Geschäft betrat. Die Knöpfe, die sie noch am Samstagmorgen gesucht hatte, waren fein säuberlich angenäht. Wie die meisten seiner Kleidungsstücke, war auch dieser Zweiteiler in einem schlichten Blau gehalten, dazu die roten Knöpfe. Greta war die farbliche Komplementarität seiner Erscheinung von Anfang an positiv aufgefallen, doch wusste sie ansonsten nicht viel über ihn. Er schien ein gebildeter Mann zu sein und wurde von vielen ihrer Kunden sehr geschätzt. Nur selten nahm er den langen Weg aus Hietzing in Kauf um seine Kleidungsstücke persönlich entgegenzunehmen.

Die Glöckchen flogen fröhlich auseinander, als der ältere Herr das Geschäft betrat. „Einen wunderschönen Morgen, junge Dame! Mascha, angenehm“, stellte sich der Verleger vor. Greta fielen seine stark gezeichneten Gesichtszüge auf. Er schien schwer krank zu sein. „Es ist wirklich ein beschwerliches Unterfangen, die aufblühenden Gärten der Vorstadt zu verlassen und sich in diese wilden, geschäftigen Straßen zu begeben.“ „Wir freuen uns sehr, dass sie uns dennoch die Ehre erweisen und die Stücke eigenhändig abholen, Herr Mascha“, sagte Greta. Ihre Freude über den Besuch konnte sie nicht verbergen. Trotz seiner harten Gesichtszüge und den Zeichen der Krankheit strahlte er wie immer eine tiefe Gelassenheit auf sie aus. Um seine Mundwinkel huschte ein feines Lächeln, als er die Hand hob und kopfschüttelnd abwinkte.

„Ich bedanke mich für die ehrenden Worte, doch ich bin Ihnen ganz ehrlich. Mich haben die Berichte, der letzten Tage neugierig gemacht. Sie wissen schon, das Plakat welches hier am Platz hängen sollte.“ Er hatte es also auch erfahren, dachte sich Greta. „Ja, es hat viele Leute aufgebracht, was auf dem Plakat stand,“ sagte Greta unverbindlich. „Oh, das kann ich mir vorstellen, besonders die Herren des Ministeriums waren doch bestimmt sehr erzürnt als sie davon erfuhren,“ sagte Mascha, immer noch lächelnd. „Ja, einer sogar in unserem Geschäft,“ sagte Greta. „Ich hoffe, sie mussten die Diskussion nicht mit ihm führen. Man würde ja keine Argumente gegen diesen Mann finden,“ zwinkerte Mascha ihr zu. „Nun ist es jedoch so: Ich habe in früheren Jahren eine Sammlung geführt, wissen Sie. Ich habe Plakate gesammelt, aus der ganzen Welt. Aber so etwas, wie es hier bei Ihnen hing habe ich noch nie gesehen. Es war so neu, anders, ja ich möchte fast meinen erfrischend unerhört und mutig.“ Greta war wie erstarrt. Ihr Blick ruhte ohne zu blinzeln auf dem Verleger. „Für meine Sammlung wäre dieses Plakat wie ein seltenes, exotisches Gewürz, dass ein gutes Gericht erst zu einem einzigartigen Genuss macht. Anzug bei Seite! Der eigentliche Grund für meine Anwesenheit ist ein anderer, und ich weiß, dass mein Gesuch zu viel verlangt sein mag, doch da Sie die Leute des Viertels so gut kennen, fragte ich mich ob Sie mir behilflich sein könnten dieses Plakat – oder besser noch die Zeichner desselbigen ausfindig zu machen?“ Gretas mulmiges Gefühl war längst einer Heiterkeit gewichen. Ja, sie konnte ihm helfen. Die Suche würde nicht all zu lange dauern.


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